Hallo Leute,
mich würde mal interessieren wie lange ein restaurierter Bus bei guter Pflege und Haltung in der Garage seinen Zustand in unserem Klimat so hält?
Natürlich wird es viel von der qualität der Restauration abhängen, aber mal von einer anständigen vom Fachmann ausgeführte Restauration ausgehend.
Nach wie vielen Jahren kommt der erste Rost wieder durch?
Gruß Dirk
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Hallo Dirk,
ein entscheidender Faktor ist wie oft das Fahrzeug
benutzt wird und wo es untergebracht ist.
Der Vorgänger meines Bullis hat nachdem er ihn frisch lackiert hat 15 Jahre unbenutzt unter einen wettergeschützten Carport abgestellt und nicht mehr bewegt. Nachdem ich den Bus gekauft hatte, wurde von mir eine gründliche Lackreinigung vollzogen. Der Bulli sah wieder wie neu aus. Nach kurzer Zeit allerdings gab es Risse und XXX_Adresse an verschiedenen Stellen der Karosserie. Hauptsächlich an den Türen und an den Verbindungsnähten. 5 Jahre nach meinem Kauf musste der Bulli also wieder lackiert werden.
Mal sehen wie lange es diesmal hält.
V.G.
Harry
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Hallo Dirk,
Ich habe meinen Bus jetzt seit fast 8 Jahren. Gekauft hab ich ihn in "rostarmen Originazustand", er ist ein californischer Re-Import. Amerika üblich hat er ein paar Spachtelstellen, aber alles in allem ist die Substanz sehr gut. Ich fahre meist etwa 10.000 km im Jahr, im Sommer ist der Bus mein Alltagsauto. Ich habe nicht den Eindruck, dass seither irgendwas grundlegend schlechter geworden ist am Blechzustand. Sicher, der Bus wird natürlich sehr gepflegt und geschont, steht Nachts immer in meiner Werkstatt usw., aber mit Samthandschuhen wird er nicht angefasst. Ich habe den Unterboden versiegelt, die Hohlräume mit Fluid film ausgesprüht und auf die steinschlaggefährdeten Berreiche Wachs aufgetragen. Ich glaube, wenn die Busse Substanziell gut sind, rosten die von sich aus nicht einfach weg. Das einzige, was ich bisher schweissen musste war der Klapptürschweller, der war allerdings zur hälfte mit Wüstensand gefüllt, da hat sich der Gammel dann breit gemacht. Mein Eindruck bei der Reperatur war auch der, dass das Blech unserer Busse recht dick ist im vergleich zu meinem Mexico Käfer. Aber das weiss jemand der sich gut mit Blech auskennt vieleicht besser... Der Rost, oder die Angst davor, sollte meiner Meinung nach nicht der Grund sein, wie und ob ein Bus genutzt wird - dazu machen die Dinger viel zu viel Spass!
Grüße aus Herrenberg,
Florian
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Hallo,
mein Bus ist seit 2002 wieder auf der XXX_Adresse, nach Neulackierung. Ich bin jetzt ca. 45.000 km gefahren.
Jetzt müsste man wieder was tun, da der Spachtel unter dem Lack wieder reisst, vor allem an den Türscharnieren (durch das zuschlagen) und in der Regenrinne (weil das Dach ziemlich mitschwingt, ich habe ein Hubdach montiert)
Das Problem sehe ich darin, dass die meisten Lackierer gerne Unmengen von Spritzspachtel drauf hauen, bei meinem Käfer Cabrio war soviel drauf, dass ich die Zierleistenklammern einkleben musste. Ich war schon bei verschiedenen Firmen, das hast du irgendwie nicht im Griff.
Da reisst es dann irgendwann mal.
Ansonsten musste ich einmal die Bremsbeläge wechseln, und hatte zwei Motorschäden (1 Pleuellager und eimal löste ich ein Ventilsitzring am 3. Zylinder) Insgesamt hat mich das alles aber weniger gekostet als ein Zahnriemenwechsel an meinem Alltags-Mazda.
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Hallo
ein sehr interessantes Thema! Habe mir die gleiche Frage auch schon gestellt. Interessant wird es insbesondere, wenn man die Restauration nicht selber gemacht hat, bzw. selber überwacht hat. Hat jemand schon ganz schlechte Erfahrungen gemacht? Was ich mich auch frage: Kann man die Karrosserie eines bereits restaurierten Bus nochmals komplett neu machen (und vorallem: wie oft kann man das machen!?), oder riskiert man dann, den gesamten Bestand zu schwächen?
Grüsse,
Christian
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Meiner ist seit 2000 wieder auf der XXX_Adresse, hat seitdem fast 60000 km gefahren. Probleme 3x Radlager vorn, und einmal liegengebliebe mit gebrochener Stößelstange und gleich am Anfang war mir eine Ventilfeder gebrochen.Der Bus ist bisher ungeschweißt, und wird es auch wohl noch länger bleiben. Hohlräume alle mit Fluitfilm behandelt. Rost gibt es an einer Stelle in der Regenrinne und etwas mehr oben auf dem Dach wo die Löcher für das Blaulicht zugeschweißt und gespachtelt wurden. Dort ist der Spachtel gerissen und Wasser eingedrungen. Der Bus wir aber nicht geschont, steht auch heute noch draußen und wird erst wenn es anfängt zu frieren in die Garage gestellt. Dort bleibt er dann meist bist März wenn die Tage besser werden. Wir fahren fast jedes Jahr damit nach Kroatien in den Campingurlaub plus Hänger, und den Rest des Jahres ist er auch schon mal auf Teilemärkten oder mit Motorradanhänger unterwegs.Der Lack ist bisher ok, obwohl er kein Vermögen gekostet hat. Hubert
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Danke für die Antworten, bekomme dadurch schon eine kleine Idee von der Haltbarkeit der kleinen Schätzchen.
Kann man bei regelmäßigem Gebrauch eigentlich etwas daran tun wenn es Risse durch zu viel Spachtel gibt und wie lange darf man dann mit dem nachbessern warten?
Hat schon einmal jemand von Euch einen vermeintlich restaurierten Bus erneut restauriert bzw. ausgebessert? Wieviel Arbeit ist das und lohnt sich sowas zum zweiten oder vielleicht schon dritten male überhaupt noch?
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Hallo,
aus den Erfahrungen eines Leidtragenden: Risse solltest du sofort ausbessern, Spachtel zieht Wasser und dann rostet u.U. das Blech. Den Riss V-förmig aufweiten (mit Dremel oder auskratzen) und dann spachteln und nachlackieren. (notfalls mit dem Pinsel, Hauptsache, die Reparaturstelle ist nach außen wieder versiegelt.
Zum anderen: Eine Ausbesserung lohnt sich immer, erstens wegen des Spaßfaktors des Busses und zweitens schon wegen des Wertes.
Wieviel Arbeit es ist kann dir wohl keiner so aus dem Bauch heraus beantworten. Das kommt erst auf, wenn der Lack ab ist.
Solange es nur der Lack ist, wird sich das in Grenzen halten, heftig wird es erst, wenn Karosseriearbeiten anstehen. Da kannst du dir hier im Forum ein Bild machen (z.B. hier ---> http://www.bullikartei.de/cms/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=6254&forum=1) oder hier ---> http://www.bullikartei.de/cms/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=7939&forum=1) )
Es ist immer besser, wenn die Karosserie top und die Lackierung Murks ist, als umgekehrt.
Und da das zweitere eher zu sehen ist als das erstere, ist die Gefahr, dass man einem Blender aufsitzt durchaus gegeben, gerade durch die hohen Zweitwerte.
Andererseits muss man sich klar machen, dass der Bus von VW niemals für eine Laufzeit von 40 oder 50 Jahren konzipiert war, und daher immer etwas zu machen sein wird, schon im Rahmen der allgemeinen Wartung.
Schau einfach mal im Forum nach (links Bulli-Forum) und schau mal, was alles möglich ist.
Ich bin jedenfalls businfiziert und allenfalls ein Totalverlust (Brand oder Diebstahl) könnte mich dazu bewegen mich von meinem Bus wieder zu trennen. Auch wenn er nicht wie aus dem Ei gepellt dasteht, und die Risse im Spachtel mit dem Pinsel ausgebessert sind.
Gruß:
Uwe
P.S.: Pril-Blumen helfen auch die Optik zu verbessern :-D
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Ich hab auch gerade angefangen, meinen Bus zu restaurieren. Ich geh davon aus, daß er rostmäßig die nächsten 15 bis 20 Jahre halten sollte, ich fahr aber höchstens 3000 km im Jahr. Nach dem Schweißen und Verzinnen bekommt er einen vernünftigen Lackaufbau, der Unterboden und die Radhäuser werden komplett mit POR15 gemacht und alle Hohlräume dick mit MS geflutet. Die Technik muß natürlich je nach Verschleiß instand gehalten werden, aber das versteht sich ja von selbst.
Vor 4 Jahren hab ich meinen Ovali auf die selbe Art restauriert, der sollte rostmäßig sehr viel länger halten, da er wirklich gut konserviert ist, und so gut wie nie bewegt wird. Dafür ist bei der Technik eher mit Standschäden zu rechnen. Aber der Käfer ist halt einfach nicht so familien- und campingtauglich, wie ein T1 :-D
Gruß
Martin
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