Hallo,
bin am restaurieren des Getriebes. Die Halbachsen stecken durch die Anflanschung welche am Getriebe befestigt wird.
Diese Anflanschung ist zweiteilig aufgebaut. Ein
Teil mit den Verschraubungsbohrungen zum Getriebe.
Der zweite Teil steckt dadurch und hat auf der anderen Seite den Wulst für die Gummimanschette.
Im überlappenden Bereich sind in einem Teil Bohrungen während das andere hier Noppen aufweist.
Wie bekommt man die beiden Teile öldicht?
Grüße
Christian
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Hallo,
ich komme in Teilen deiner Ausführungen nicht ganz mit. Das Hinterachsrohr*) in dem die Hinterachswelle*) sich dreht, wird mit einem sechseckigen Lagerdeckel*) am Getriebe festgeschraubt. Dazwischen ist je nach Baujahr eine Dichtung (bis 7/63)oder eine Dichtung und ein Dichtring (ab 8/63) Das Hinterachsrohr wird zum Lagerdeckel mit der Achsmanschette*) abgedichtet. Die Achsmanschette gibt es geschlossen. Zum Einbau muss aber das Hinterachsrohr aus dem Gehäuse des Vorleges herausgedrück werden.
Um sich diese Arbeit zu ersparen gibt es die Achsmanschette auch offen. Die wird nach dem Entfernen der alten Manschette um das Rohr gelegt und zusammengeschraubt. Dabei müssen die Noppen an der einen Seite in die Vertiefungen auf der anderen Seite treffen. Schrauben nicht zu fest anziehen, sonst wölbt der Schraubrand sich auf.
Und nun scheiden sich die Geister:
Der Reparaturleitfaden schreibt vor, dass die Trennfuge nach (in Fahrtrichtung) hinten zeigen soll. Angeblich soll das die Haltbarkeit der Manschette erhöhen.
Das wird aber nie und nimmer dicht. Problem dabei ist, dass der Übergang von der Trennkante zur (kleineren) Verschraubung am Achsrohr immer etwas aufklafft. Ich habe schon Achsmanschetten von verschiedenen Herstellern benutzt, und keine war da dicht.
Ich drehe die Trennkante nach oben und schraube die Schellen erst fest, wenn das Fahrzeug auf den Rädern steht. Dabei ist die Manschette in ihrer quasi Ruhestellung entlastet eingebaut. Schraubt man sie fest, wenn die Räder in der Luft hängen, dann ist die Manschette dauerhaft nach oben gezwungen.
Meiner Erfahrung nach ist die Manschette mit der Trennfuge nach oben auch dicht.
Was zur Haltbarkeit:
mein freundlicher Lada-Händler (meine Stammwerkstatt) sagte mir unlängst, als ich an meinem Alltags-Mazda die etwas spröden Manschetten tauschen lassen wollte, dass seit 20?? Achsmanschetten (u.a.) nur noch aus schwefelarmem Gummi hergestellt werden dürfen und damit vom Öl oder Fett in Windeseile zerstört werden.
Anscheinend trifft das auch für die Achsmanschetten am T1 zu, denn ich muss immer so im 2 Jahre-Rhythmus die Manschetten wechseln, weil eine reisst.
Da scheint die Gefahr durch die nach oben gedrehten Trennfugen dann rein akademischer Natur zu sein.
Viele Grüße:
Uwe
P.S.: Immer eine Manschette in Reserve haben
*) Begriffe aus dem Rep.-Leitfaden.
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Hallo Uwe,
danke für die Tipps mit der Achsmanschette.
Ich versuche nochmal die Problematik zu beschreiben:
Das Hinterachsrohr*) in dem die Hinterachswelle*) sich dreht, wird mit einem sechseckigen Lagerdeckel*) am Getriebe festgeschraubt. Dazwischen ist je nach Baujahr eine Dichtung (bis 7/63)oder eine Dichtung und ein Dichtring (ab 8/63) Das Hinterachsrohr wird zum Lagerdeckel mit der Achsmanschette*) abgedichtet.
soweit alles klar:
Aber, der sechseckige Lagerdeckel ist bei meinem zweiteilig.
a) der sechseckige Deckel mit den Schraublöchern und zum Achsrohr hin mit 12 ca 4mm Löchern.
b) der zweite Teil greift mit Noppen von innen in die Löcher des ersten Teils ein und hat auf der gegenüberliegenden Seite die Wulst für die Gummi Achsmanschette.
Richtig, sechseckige Dichtung und O-Ring sollten für die Abdichtung sorgen.
Nun sind meine Teile aber recht rostig gewesen und ich befürchte der O-Ring macht nicht zwangsweise richtig dicht. Somit könnte Getriebeöl zwischen den oben beschriebenen beiden Teilen an der Fügenaht ( Noppen in Löcher) austreten.
Zusammengedrückt wird dies ja auch nicht besonders stark. Damit es nicht nach innen ins Getriebe rutscht hält nur die Plastikgleitschale dagegen.
Meine Idee ist es die beiden Teile mit einem zwei Komponenten Metallkleber zu verbinden.
Ist dies eine brauchbare Idee ?
Gruß Christian
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Hallo Christian,
das Ding ist kaputt. Dieses Blechteil nennt sich bei VW "Lagerdeckel für Achsrohr" und war bei den T1 Bussen stets einteilig. Später wurde es aus zwei Teilen zusammengefügt und fand über Reparaturen und AT-Teile seinen Weg an den T1. Die zwei Teile dieser Deckel sind meines Wissens verschweißt und gedichtet, lösen sich aber zuweilen. Folgende Möglichkeiten hast du:
1.: die zwei Teile zusammenschweißen und abdichten.
2.: Achsrohr komplett tauschen
3.: Achsrohr demontieren, Vorgelegehälfte abpressen, Deckel tauschen, alles wieder zusammenpressen.
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Hier noch meine Erfahrung zu den Manschetten. Ich nehm nur noch die geschlossenen, da ich mit den geteilten auch nie zufrieden war. Wenn die Manschette warm ist, und der Grat am Flansch entfernt wird, kann man sie auch ohne Zerlegung des Achsrohres montieren. Einfach mit zwei Schraubendrehern drüber stülpen. Die Dinger sind sehr dehnbar.
Gruß Martin
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