Ein ! ausgesuchtes Thema vom Archiv vom Foto-Album der Bullikartei

(..zum Navigieren einfach den Browser-Pfeil-Links benutzen)

Thema ist: mit dem Bulli in die Berge...


Hallo an alle Reiselustigen, wir haben vor, Ende Mai mit dem Bulli in die Schweiz zu fahren. Mein Motor ist prinzipiell original, mit etwas mehr Hubraum (1385 statt 1192), also 34 plus x PS. Nun zeigt das Höhenprofil einen Anstieg von 1500Hm bis rauf auf 2100 mNN über ca. 40km. Hat das jemand seinem (vergleichbaren) Motor schonmal zugemutet? Ist das prinzipiell machbar, oder Harakiri? Kühlrippen sind geputzt, neues Öl könnte ich vorher auch noch reintun. Ich werde versuchen, so wenig wie möglich zuzuladen.. Danke für eine kurze Meinung. Gruß, Michael

Hallo Michael Auch wir in den Bergen fahren mit dem Bulli! Das geht problemlos, manchmal halt nur noch im Schritttempo. Da sind nur die anderen Fahrer "das Problem". Die Kühlung musst du selbstverständlich im Auge behalten und von Zeit zu Zeit mal eine Pause machen. Bin mit meinem 1500-er schon mit 8 Personen im Fahrgastraum im Schritttempo nach Flims hinauf. Für alle DAS Erlebnis. Grüsse aus Chur in der Schweiz Christian

Hallo Michael, ich bin früher mit meinem 34-PS-Bulli oft auf dem Landweg nach Griechenland gefahren, also auch über die Alpen. Voll bepackt, mit bis zu 7 Personen und Gepäck für 4 Wochen (also wahrscheinlich überladen :roll:) hat er auch die 21% am Wurzen- und Loiblpass geschafft. Natürlich im 1. Gang. Wichtig ist, dass du die Bremsen beim Bergabfahren nicht überhitzt! Wenn du die originalen Bremsen (also die kleinen Trommeln) hast, dann gilt bei längeren Gefäll-Strecken wirklich die alte Regel "im gleichen Gang bergab wie bergauf", also da, wo du nur im 1. Gang hochkommst, auch nur im 1. Gang mit Motorbremse runter. Zusätzliches Bremsen nicht als "Dauerbremsen", sondern kurz kräftiger runterbremsen und dann wieder laufen lassen, wieder runterbremsen, ... Mir hat das immer einen Riesenspaß gemacht, ich beneide dich! Viel Spaß, Schrauber

Hallo Michael, bedenkenlos, aber Hallo ! Das ist ein Bulli, der kann das. Wichtig ist nur das Du eher hochtourig im kleineren Gang fährst damit er sich viel Frischluft durchschaufelt, anstatt schaltfaul und mit niedriger Drehzahl im höheren Gang den Motor "schonen" zu wollen. Ansonsten geniesse die Tour und die Aussicht, mach gelegentlich Pausen an den Aussichtspunkten. Das gefällt dem Fahrer (und dem Stau hinter Dir). Wichtig ist das Du die Bremsen nicht überhitzt, also immer fleissig die Motorbremse nutzen. Schöne Grüsse aus Österreich Muck PS: ein voll beladener T1 ist immer noch feiner und "sportlicher" über die Pässe zu fahren als ein leerer T3 mit CS-Saugdiesel, sagt die Erfahrung ;-)

"PS: ein voll beladener T1 ist immer noch feiner und "sportlicher" über die Pässe zu fahren als ein leerer T3 mit CS-Saugdiesel, sagt die Erfahrung" Stimmt, die habe ich immer überholt :-D

Hallo an alle, vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich werd auch brav runterschalten :) Mein Motor war halt noch nicht in der dünnen Luft, deswegen hab ich noch keine Erfahrung, wie sich das auswirken wird... Allerdings habe ich bemerkt, dass ich zwar im Höhenprofil eine Spitze bei 2100 mNN drin habe, aber bei San Bernadino ein Tunnel auf der Strecke liegt...also geht's vielleicht doch nicht ganz so hoch hinaus... @ Christian: Die Tour führt uns von München nach Tenero - also durch Chur durch. Wenn Du also dort rumfährst, dann bin ich zuversichtlich, dass unserer das auch schafft :) Dann muss jetzt nur noch das Wetter passen, und es wird eine wunderschöne Reise. Viele Grüße, Michael

Hallo Michael Wann fährst du denn los? Von der Autobahnausfahrt Chur Süd hast du genau 1 Minute bis zu uns. Da bekommst du einen absolut professionellen Motorservice von unserem Kursleiter ( http://www.bullikartei.de/cms/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=12581&forum=5#forumpost54355 ) bevor es den Berg hoch geht und selbstverständlich auch einen Kaffee. Melde dich, wenn du möchtest. Gruss aus Chur Christian

:-) Hey Super Michi Die Strecke fahr ich auch ab und zu. Allerdings nicht von München, sondern aus dem Raum St.Gallen. Ganz schön ist zum Beispiel der San Bernardino-Pass (Pass nicht Tunnel) im Abendlicht zu durchfahren. Das gibt schöne Photos und es ist eine Geniesserstrecke. Auch weil die XXX_Adresse eher schmal ist, aber für unsere Bullis kein Problem. Tenero ist super, da fahre ich jeweils auf den Campofelice-Camping. Wegen der Motorleistung brauchst du dir keine Sorgen zu machen, die Italiener sind auf der Südseite des Passes mit ihren Wohnmobilen auch langsam unterwegs. Gruss Norbert

Servus Christian, Vielen Dank für Dein Angebot!! Wir werden diesen Freitag ca. um 9.00 in München losfahren, um 19.00 sollen wir dann in Tenero sein. Also sollten wir gegen Mittag am Bodensee sein. Wenn also absehbar ist, dass wir gut in der Zeit liegen, und Du meinst, dass eure Werkstatt am Freitag Nachmittag besetzt ist, würde ich schon vorbeischauen. Motor ist eigentlich gut eingestellt, Ventilspiel, Zündung,.. Allerdings höre ich im Leerlauf ein leichtes Tackern raus - vielleicht kann Euer Spezialist da etwas genaueres diagnostizieren. (Vielleicht können wir dann auch den Regler überprüfen, ich habe den Verdacht, das die Batterie etwas schwach geladen wird.. aber das ist jetzt nicht dringend.) Na ja, wenn's klappt, klappts, wie gesagt, das ist auch abhängig wie die Reise über den Tag fortschreitet. Gruß, Michael

Hallo Michael Reto Padrutt (Garage Padrutt) steht am Freitag ab 13.30 Uhr für dich bereit. Ich selber bin leider abwesend. Siehe PM. Viel Spass und gute Fahrt, ich beneide dich. Christian

So, an alle die mitgefiebert haben...und zum Erfahrungsaustausch. Wir sind letztes Wochenende mit dem Bulli von München nach Locarno und wieder zurück getuckert. Bei der Hinfahrt gab es einen Schockmoment in Lindau - von der Autobahn runter und der Motor hat das Gas nicht mehr richtig angenommen! Aus heiterem Himmel! Standgas ok, Gas gezogen, und die Drehzahl ist immer wieder eingebrochen. Noch zur nächsten Parkbucht getuckert, aber an ein Weiterfahren war nicht zu denken. Also: Erster standardmässiger Verdacht - kein Sprit. Im Benzinfilter war Sprit gestanden, also Pumpe. Pumpe ausgebaut, Sieb gecheckt etc... in der Zwischenzeit hatte sich ein netter Lindauer in blauer Latzhose und Original Atze Schröder Matte (er hätte sein Bruder sein können, sogar der Charakter hat 1A gepasst :) zu uns gesellt, und uns mit seinem Fachwissen unterstützt! .. Na ja, schlussendlich habe ich in der Membran der Benzinpumpe ein Miniloch entdeckt - Fehler gefunden!... Atze erklärte sich bereit, ein Fahrradflickzeug für eine Notreparatur und eine Tube Hylomar zu holen, und ich war guter Dinge. Als Atze wieder da war, wurde nochmal kontrolliert, ob die Spritversorgung schuld war - also Sprit direkt oben in den Vergaser reingeschüttet - und siehe da: gleiches Problem! An der Spritversorgung konnte es also nicht liegen!!! Abbruch Notreparatur! Also dann - zweiter Verdacht - Zündung! Eine Ersatzspule hatte ich dabei, aber die brachte keine Besserung. Ich kann mich jetzt nicht mehr genau erinnern, wie ich auf die glohreiche Idee kam, einfach mal den Schlauch zur Unterdruckdose abzuziehen, aber als die Zündzeitpunktverstellung lahmgelegt war, nahm der Motor wieder astrein das Gas an! Also - Unterdruckdose! Was solls, wir hatten nach Chur noch ca. 100km, und dort wartete ein altgedienter Werkstattprofi auf uns - dazu später mehr. Also sind wir mit 70km/h mit konstanten 7,5° v. OT Zündzeitpunkt nach Chur gezockelt. Lief aber ohne Aussetzer. In Chur dann sofort bei Reto Padrutt vorgefahren und Problem geschildert. Er hatte sofort den Verdacht auf Zündung, und nach kurzem Blick in den Verteiler meinte er das Problem erkannt zu haben. Kondensator alt - hatte ich Ersatz dabei, also gleich mal ausgetauscht. Dann war das Kabel von Zündspule zum Kontakt teilweise abisoliert und die Kontakte waren marode (vor Jahren verbastelt, nicht von mir!) und wir haben ein sauberes grünes Kabel mit angelöteten + gecrimpten Steckern eingebaut. (Ich hatte natürlich auch meine Elektrokiste dabei :) Das Einzige was mir fehlte war ein 8er Schlüssel, aber von 6 bis 9 kommt jetzt dann ein Schlüssel ins Bordwerkzeug (Mutter im Verteiler vom Kontaktanschluss!) Kurze Probefahrt - Motor jubelt!! Das Wochenende ist gerettet! Reto riet mir trotzdem noch dazu, bei Gelegenheit die Unterdruckdose auszutauschen..... Leider hat am Zielort dann die Benzinpumpe enorm gesifft, weil ich sie ja in Lindau auseinandergebaut hatte. Die Notreparaturen auf dem XXX_Adresse mit diversen Dichtringen haben keine richtige Lösung ergeben (zusätzlich hab ich beim Abklemmen des Benzinschlauchs auch noch ein Loch reingedrückt - hatte aber Schlauch dabei:) - wahrscheinlich passt die Dichtung und der Deckel der Pumpe nicht mehr perfekt - zu allem Überdruss hab ich dann auch noch das Gewinde der Zentralschraube ausgedreht, weil ich zu fest angezogen hatte! Aber eine etwas längere Schraube hat dann noch gegriffen, und mit zentriertem Deckel war der Spritverlust dann so gering, dass bei warmen Motor die paar Tropfen sofort verdampft sind (ich weiss ich weiss, aber Feuerlöscher hab ich schon immer dabei..!). Noch zum meinem finalen Verdacht des Hauptproblems: Ich hatte vor einiger Zeit einmal die Zündspule umgedreht, weil das Kabel in den Verteiler ziemlich gespannt war. In dem Zuge hatte ich das Kabel wahrscheinlich noch etwas mehr aus dem Verteiler gezogen, sodass das gespannte Kabel schlussendlich die Zündzeitpunktverteilung blockiert hat. Warum sich das dann erst nach 200km Fahrt bemerkbar machte, weiss ich auch nicht. Was lernen wir daraus? 1. Kleine Schraubenschlüssel ins Bordwerkzeug. 2. Ein paar Meter Kabel und ein paar Flachstecker sind nie schlecht. 3. Ein Stück Benzinschlauch darf nicht fehlen. 4. Kabel immer mit genügend Spiel verlegen - Spannung auf Kabeln ist nie gut. 5. Ich wusste es auch schon lange, aber: Gewinde im Aluminium NICHT überbeanspruchen!!! (Öldeckel lässt grüssen!) 6. In Lindau gibt's sehr hilfsbereite Menschen - Atze rules! 7. Mit einem Bulli zu reisen ist ein Abendheuer und oft geht doch was kaputt - aber man bekommt ihn immer wieder fit und das geht einher mit einem gratis Gefühl der Freude, während man sich mit schwarzen Händen eine Siegerzigarette dreht - alle die es erlebt haben wissen von was ich rede! Eine weitere Frage in die Runde: Wer weiss aus welchem Material der Dichtring unter dem Deckel der Benzinpumpe ist - zum Selberschneiden. Oder gibt's den irgendwo einzeln, ohne dass man sich den kompletten Reparatursatz kaufen muss? Und nun zu guter letzt [b]einen super herzlichen Gruß an Christian[/b], der uns mit seinem Kontakt zu Reto (Richt' ihm einen schönen Gruß aus wenn Du ihn das nächste Mal siehst!!) das Wochenende gerettet hat!! Ich hatte zwar nicht vor, Dein Angebot anzunehmen, aber es hat uns dann doch die Sicherheit gegeben, nicht umzudrehen, und wir hatten dann ein wunderschönes Wochenende im Tessin! Ihr Schweizer seid schon Säcke, so ein schönes Land, und so nette Leute... Glückwunsch! Und übrigends: Die Rückfahrt ging bis auf einmal Tanken in Bregenz komplett durch - Bernardino nach Norden - die Serpentinen - 3. Gang - Vollgas (womit bewiesen wäre, dass VW-Motoren auch nach 54 Jahren noch ziemlich stand-/"vollgas"fest sind!!) mit 60 hochgerattert, zwar immer rechts, um die ganzen Chayennes und Q7 vorbeizulassen, aber ohne einen Muckser aus dem Motorraum! Somit schliesst sich ein Kapitel "Mit dem Bulli in der Berge.." - aber das Buch ist noch lang nicht voll!! Michi

Hi Michi, das hört sich nach sehr viel Spaß an. Solche Touren schweißen einen mit seinem "Bulli" jedes mal enger zusammen 8-) . Grüße Julian

Hallo Michi Kompliment für deine ausführliche Schilderung. Ich finde solche Berichte äusserst interessant und lehrreich, fast wie wenn man selber unterwegs gewesen wäre! Also vielen Dank für die Zeit, die du dazu aufgewendet hast - es wird geschätzt! Und natürlich freue ich mich, wenn ich zum Erfolg der Fahrt etwas habe beitragen können. Seit ich selber in der Normandie von der Hilfsbereitschaft eines absolut sattelfesten "luftgekühlten" VW-Fachmanns habe profitieren können, weiss ich wie gut das Gefühl ist, unterwegs eine kompetente Servicestation für den Notfall zu wissen. Vielleicht sieht man sich bei anderer Gelegenheit Grüsse aus Chur Christian



......keine weiteren Antworten zu diesem Thema vorhanden