Hallo liebe Gemeine, ich bin gerade dabei die Achsrohre der Hinterachse am Getriebe zu montieren. Leider komme ich garnicht zurecht bzw. bin mir total unsicher. Ich habe mich komplett am originalen Reparaturleidfaden gehalten, aber leider stehen da nicht alle Antworten auf meine aufkommenden Fragen:
Was kommt zwischen Achsrohrdeckel und Getriebe? Eine Papierdichtung und ein Gummi-Dichtring? Ich habe erst die Papierdichtung auf den Achsrohrdeckel gelegt und dann den Gummi-Dichtring. Für meinen Geschmack ist der Dichtring leicht zu groß im Durchmesser und ich kann beim Anschrauben nicht mehr sehen ob alles noch da sitzt wo es sitzen soll. Was habt ihr dazwischen gelegt?
Bei der anderen Seite habe ich es heute nur mit einer Papierdichtung versucht. Vom Gefühl her liegt so alles plan an und sollte dicht sein. Leider lässt sich das Achrohr aber nur sehr schwer bewegen! Ich denke hier ist das Axialspiel zu klein und reibt an der Kunstoff-Halbschale.
Wie genau seit ihr vorgegangen? Ich finde leider nichts richtiges im Reparaturleidfaden und hoffe ihr könnt mir hier helfen!
Ich bedanke mich bereits jetzt für eure Hilfe
Grüße vom Niederrhein
Christoph
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Der Gummiring ist zur Abdichtung der Differentialdeckel. Für die Achschalen brauchst Du mehrere Papierdichtungen, mit diesen stellst Du das "Gleitspiel" der Achsen ein. Sollte nicht zu stramm sein, aber auch nicht zu locker. Auf gar keinen Fall darf hier Spiel vorhanden sein.
Gruß
Martin
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ich hatte das gleiche Problem, Achsrohr war fest. Habe dann das Maß der alten Dichtung genommen und hätte 9 Papierdichtungen benötigt. Es gibt diese Dichtung auch in einer stärkeren Ausführung. Hast Du an die beiden Schläuche gedacht? Die müssen vorher über das Rohr gezogen werden, wenn Du die originale und nicht die geschraubte Version haben möchtest.
Viel Erfolg und Gruß Rolf.
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Erstmal vielen Dank für eure Hilfe :-)
Laut Ersatzteilkatalog muss beim Lagerdeckel für das Achsrohr ein Dichtring mit der Teilenummer 111 501 139 verbaut werden. Ich finde das aber sehr komisch da ich mir unsicher bin ob der Dichtring beim Anschrauben auch noch richtig sitzt. Das es verschiedene stärken bei den Papier-Dichtungen gibt habe ich nun auch herausgefunden. Dann muss ich mir also mal ein paar bestellen und rumprobieren. Vom Gefühl her sollte eine normale Dichtung auch ohne Dichtring dicht sein.
Zum Dichtring beim Differentialdeckel:
Da habe ich bisher keinen Dichtring verbaut. Ist das ein MUSS? Laut Ersatzteilkatalog ist das die Teilenummer 113 301 185A, verbaut aber erst ab Fahrgestellnummer 215134863, aber da steht nicht ab welcher Getriebenummer.
Was würdet ihr nun verbauen?
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Ich kenn das nur so, daß die Diffdeckel mit O-Ring und die Lagerdeckel mit Papierdichtungen verbaut werden, bisher bei 3 Pendelachsgetrieben so gemacht, man kann den O-Ring natürlich auch weglassen, und das ganze mit Dichtmasse abdichten, hauptsache es suppt nicht raus.
Gruß
Martin
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Noch ein Tipp, aus Erfahrung: Alle Papierdichtungen (bei mir waren es unter den Lagerdeckeln glaub ich je Seite 4 x 0,2 mm und 1 x 0,1 mm, das muss man ausprobieren wie oben beschrieben, normalerweise kann man sich aber an der alten Konfiguration orientieren, wenn man am Differential/Triebling etc. nichts geändert hat) zusätzlich dünn mit dauerelastischer Dichtmasse einstreichen, z.B. Dirko o.ä.. Ich hab mir mal sagen lassen, dass die heutigen Öle die Papierdichtungen nicht mehr so wie früher aufquellen lassen, und dann wird's nie richtig dicht - die Schrauben sollte man nämlich wie immer nicht anknallen wie blöd, sondern nach Drehmomenttabelle (M8 z.B. mit 20Nm) anziehen, nichts ist ärgerlicher als ein ausgerissener Bolzen! Ich hatte schonmal alles montiert, und dann musste die ganze Hinterachse wieder raus (inkl. Vorgelegezerlegung, ein Spass :)), weil es doch nach ein paar Kilometern getropft hatte.
Der O-Ring ist mir neu, bei mir ist da auch eine Papierdichtung drin, meiner ist aber Bj. 61... Dem Gefühl nach würde ich sagen, O-Ring nur dann, wenn er durch eine Nut oder einen Grat oder auf einem Rohr geführt ist, sonst quetscht er sich immer irgendwo hin. Ich nehme mal an, dass die Dichtung irgendwann Mitte der 60ger von Papier auf O-Ring geändert wurde, weil später bei Pendelachsen auch Gummiringe drin sind. Kommt also wahrscheinlich auf das Baujahr vom Getriebe an, dass könnte man ja durch Nummern auf dem Getriebe rausfinden (für den Fall, dass es mal getauscht wurde..). Eins ist sicher Blödsinn: Papierdichtung und O-Ring kombinieren, was soll die Kombination bringen? In dem Zuge hat Zwergnase vollkommen recht, mit logischem Menschenverstand abdichten, dass nichts suppt.
Und noch ein Wort zu den Achsmanschetten: Hier würde ich immer geschlossene nehmen, wenn die Achsrohre schon draussen sind, dann hat man kein Geklebe und Geschraube und ist sicher dicht. Man kann die Manschetten mit zwei Schraubenziehern über die inneren Schalen drüberhebeln, dann braucht man die die Vorgelegeschale nicht runterpressen. Evtl. vorher im warmen Öl-/Wasserbad etwas geschmeidig machen,etwas einfetten dass es flutscht, und Qualität kaufen, dann reissen sie nicht ein - hat bei mir bei 2 von 2 gut geklappt. Auf Links drehen nicht vergessen. Das Ganze kann man sich auf youtube auch anschauen, Stichwort swing axle boots, installing seamless rubber boots,...)
Gruß, Michael
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Alles klar. Vielen Dank für eure Hilfe. Vorher war bei mir nur Papierdichtungen montiert, keine O-Ringe. Ich werde die Diff-Deckel nun so mit der Papierdichtung belassen und mir für die Achsdeckel mehrer Papierdichtungen kaufen und damit rumprobieren. Schrauben habe ich wie im Reparaturleitfaden beschrieben auch alle mit 20Nm angezogen ;-) Aber danke für den Tipp
Insgesamt schon eine sehr Aufwendige Angelegenheit für "nur" Hinterachse anschrauben ;-)
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