Hallo mm69,
prinzipiell sind es ganz gute Busse, zum Teil haben sie etwas andere äussere Merkmale im Vergleich zu den Europa- und USA-Versionen wie z.B. großen Scharnierabstand an den Klapptüren, nur die schmalen Heckklappen, nach aussen geprägte hintere Radläufe, nach innen geprägte Lüftungsgitter, Motorklappe ohne Hutze für Nummernschildbeleuchtung und oftmals keine Heizungskanäle, um die wichtigsten zu nennen.
Da Volkswagen Brasilien viele durch Modellwechsel/-änderung am T1 "alte" Presswerkzeuge und Maschinen aus der deutschen Produktion bekam, sind durch fortgeschrittenen Verschleiss manchmal bei den Feinheiten wie z.B. Türschliessmechanismus in den vorderen Türen die Passtoleranzen und Lage etwas abweichend zur "Zeichnungsvorgabe" und bedarf ggf. kleiner Nacharbeit bei Einbau von hiesigen Teilen.
In Brasilien waren die Busse auch sicherlich nicht nur zur Zierde gebaut worden, sondern mussten meist richtig ackern, das auch oft länger als die deutschen Modelle bedingt durch die milden klimatischen Verhältnisse, bzw. durch Ausbleiben des Kontaktes mit Streusalz und somit erhöhter Lebensdauer.
Es ist sicher nicht falsch, wenn ein gewisser Betrag beim Kauf mit einkalkuliert wird, um mechanischen Verschleiss zu ersetzen (Bremsen, Bundbolzen, Lenkungsteile, Schaltgestänge, Kupplung, Elektrik (Verkabelung) ggf Getriebe und/oder Motor). Im besten Fall hat man sich hier auf diversen Treffen bereits mal auf dem Teilemarkt umgeschaut und eingekauft.
Karosserietechnisch sind die meisten im Vergleich zum Alter recht gut erhalten, wobei die Brasilianer auch bestens mit der Spachtelmasse vertraut sind. Meist wurden Unfallschäden an Maske, Holmen und hinteren Ecken ausgebessert, Wobei Rost im unteren Bereich auch keine Rarität sein muss (häufige Aufsetzer, Flussdurchquerungen, Regenüberschwemmungen, etc.)
Der Lack, habe ich festgestellt, verhält sich unterschiedlich, neigt an der einen oder anderen Stelle mal zum Abblättern, wenn der Bus den durch diverse Vorbesitzer irgendwann einmal den Originallack einbüßen musste, ansonsten ganz ok, aber recht unwahrscheinlich, das man show ´n shine-Preise abräumt.
Unter dem Strich ist es wichtig auf die Funktion der Mechanik zu beachten und auf Vollständigkeit der Klein- und Zier- und Anbauteile zu achten und das das Spachtelmassenvolumen nicht überhand nimmt.
Ansonsten ist es das gleiche riesige Vergnügen ,wie auch mit Europa-Modellen, einen T1-Bus aus Brasilien zu fahren.
Viel Erfolg und Gruß
Marc
:lol:
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Eine Sache noch:
Es empfiehlt sich auf jeden Fall, egal aus welcher Produktion ein T1-Bulli stammt, die Hohlräume mit einem Korrosionsschutz zu Konservieren (z.B. mit Mike Sanders Korrosionsschutzfett ohne gezielt Werbung machen zu wollen, aber ich finde es gibt, richtig angewandt, nichts besseres. Ich möchte jetzt auch keine Diskussion starten: "...ja, aber die NASA hat am Space Shuttle etwas viel besseres......")
Viele Grüße
Marc :-D
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